Hallo und herzlich willkommen zur Spezial Episode auf der Invest in Stuttgart. Ich bin mit dem flatex Podcast Sandras Money Moments bei verschiedenen Handelspartnern von flatex auf der Messe für Sie unterwegs. Auf dieser Messe fühle ich sowohl Kapitalanlagegesellschaften als auch unseren Premium-Produktpartnern im Derivatebereich mal auf den Zahn. Welche Produkte erfreuen sich großer Beliebtheit und was machen die Gesellschaften für Sie als Anleger interessant? Diese und weitere Fragen warten auf Sie. Also bleiben Sie neugierig! Sie finden jedes Interview als separate Folge in voller Länge auf diesem Kanal.
Als renommierter Emittent gehört J.P. Morgan zu unseren Premium-Partnern im Derivate-Bereich. Sie blicken auf eine über 200 Jahre alte Geschichte zurück und sind heute ein führendes globales Finanzdienstleistungsunternehmen. Sie ermöglichen erfahrenen Anlegern, mit Hebelprodukten, verschiedene Anlageziele abzubilden, beispielsweise die Absicherung oder die Renditeoptimierung von Portfolios. Diesmal sind wir im Gespräch mit Herrn Marcel Langer, Executive Director von J.P. Morgan.
Sandra Schüen: Stellen Sie sich doch gerne kurz vor.
Marcel Langer: Sehr gerne, also mein Name ist Marcel Langer, ich arbeite bei J.P. Morgan und bin dort zuständig für Marketing und Vertrieb von Zertifikaten und Optionsscheinen in Europa.
Was macht J.P. Morgan für Anleger und Trader besonders attraktiv?
Marcel Langer: Ja, also das ist so dieser Markt für Zertifikate und Optionsscheine, den gibt’s ja in Deutschland schon mindestens 20, wahrscheinlich eher 25 Jahre. Wir sind da relativ spät gestartet. Nämlich letzten Endes erst im Jahr 2017/ 2018. Das hat einen Vorteil und einen Nachteil.
Der Nachteil ist die Tatsache, dass wir natürlich noch nicht ganz so bekannt sind wie die Emittenten, die um uns rum hier versammelt sind und die das Geschäft schon seit 20 oder 25 Jahren machen.
Der große Vorteil ist aber die Tatsache, dass wir 2018 im Grunde auf einem weißen Blatt Papier anfangen konnten und uns eine Infrastruktur bauen konnten, mit Leuten, die genau wissen, wie man so was macht, die halt sehr effizient und sehr schnell ist. Bankeninfrastruktur ist oft sehr komplex, oft auch relativ veraltet, das alles ist bei uns nicht der Fall, wir sind hochmodern, hocheffizient und diesen Vorteil können wir in verschiedener Form eben auch an unsere Kunden weitergeben.
Was wurde von Ihren Kunden am meisten angenommen? Welche Produkte erfreuen sich großer Beliebtheit?
Marcel Langer: Also, was wir jetzt in diesem Jahr sehen, ist ein Trend, den haben wir auch schon mal gesehen, so 2020/2021. Nämlich einen Trend, der ganz klar hingeht zu Produkten auf Hightech-US-Aktien. Die Namen sind bekannt, Nvidia, Tesla, Facebook, Apple etc. Das sind Aktien, die wie gesagt auch schon 2020/2021 sehr populär waren. 2022 und 2023 ging es eher mehr in Richtung Index, also S+P, Nasdaq, aber natürlich auch DAX. Bisher würde ich sagen, ist 2024 ganz klar wieder ein Jahr für US-Tech-Aktien.
Auf welche Risiken sollten Anleger und Trader achten?
Marcel Langer: Ja, also ganz klar, Hebelprodukte sind risikobehaftet. Sie gehören in aller Regel zur höchsten Risikogruppe, die Regulatoren vorgeben. Man sich wirklich schon sehr gut auskennen und sehr gut aufpassen mit diesen Papieren.
Das immanenteste Risiko ist das Totalverlustrisiko. Das Totalverlustrisiko wird oft als sehr theoretisch beschrieben, bei den Produkten ist es aber nicht theoretisch, sondern sehr praktisch. Diese Produkte können ganz schnell ausknocken, das heißt, eine bestimmte Kursschwelle wird erreicht, dann verfällt das Produkt sofort automatisch und ich habe im Zweifelsfall mein gesamtes investiertes Kapital verloren. Das ist sicherlich das größte Risiko bei den Papieren. Das kann sehr schnell passieren. Da muss man sich auch von vornherein darüber im Klaren sein, selbst wenn man den Markt im Großen und Ganzen richtig einschätzt, kann es unter Umständen sein, eine ganz kurze Kursbewegung reicht aus und das Papier ist wertlos. Also das ist ganz wichtig, dass man sich das immer wieder vor Augen führt und last but not least, das muss man auch ganz klar sagen, die Produkte sind nicht trivial, also ein Sparbuch kann ich sicherlich einfacher erklären als ein Turbo Optionsschein.
Es gibt hier sehr viele Details, die man wissen muss und wissen sollte. Das Gute auf Messen wie hier beispielsweise ist es ja so, wir und auch unsere Mitbewerber sind hier. Wir haben Informationsmaterial, Webseiten, Broschüren, wo man sich darüber informieren kann. Das sollte man definitiv auch tun, die Produkte sind nicht immer einfach zu verstehen.
Und was sich immer anbietet, ist, das nennt sich im englischen Papertrading, dass, wenn ich anfange, mich für das Thema zu interessieren, vielleicht gar nicht mit echtem Geld anfange, da so ein bisschen zu handeln, sondern mir das mal auf einem Zettel aufschreibe, ich hätte jetzt das und das Papier zu dem und dem Preis gekauft und dann gucke ich mal, wie sich dieser Preis entwickelt.
Wenn ich es nicht nachvollziehen kann, rufe ich bei meinem Emittenten an oder bei meinem Broker oder bei der Börse, sodass diese ganzen Fallstricke im Grunde schon abgehakt sind, bevor zum ersten Mal echtes Geld im Spiel ist. Denn nichts ist eigentlich ärgerlicher, als eine richtige Marktmeinung zu haben und trotzdem Geld zu verlieren, weil man irgendein Detail nicht wusste.
Warum ist der Besuch von Finanzmessen interessant? Worin liegt der besondere Nutzen an Veranstaltungen vor Ort?
Marcel Langer: Ich glaube, es gibt verschiedene Aspekte. Zum einen für uns macht es absolut Sinn, weil, wie ich am Anfang schon sagte, wir noch nicht ganz so bekannt sind. Viele Leute kennen natürlich den Konzern J.P. Morgan, wissen aber im Zweifelsfall gar nicht, dass wir eben auch diese Produkte anbieten. Das ist quasi unser Benefit.
Darüber hinaus ist es aber auch so, in unserer Branche wird halt sehr viel online, E-Mail, Online-Seminar etc. mäßig abgedeckt, was so Wissensvermittlung angeht, aber das mag vielleicht schon an meinem leicht fortgeschrittenen Alter liegen, wenn man sich gegenübersteht und in die Augen guckt, ist es immer noch mal was anderes. Und man kann viel schneller und unkomplizierter mal eine Nachfrage stellen, die man vielleicht hat. Sodass wir schon uns große Mühe geben, auf so vielen Events wie möglich vertreten zu sein, um eben auch die Möglichkeit zu haben, mit Kunden mal Face to Face zu reden.
Last but not least ist es natürlich auch so, dass für uns dieses Kundenfeedback extrem wichtig ist. Wir sitzen da bei uns im Büro und wir sehen diese Geschäfte quasi auf einem Computermonitor durchlaufen, aber wer steckt dahinter? Warum handelt er jetzt ein Produkt von uns und nicht das eines Mitbewerbers. Oder handelt er einen bestimmten Produkttyp. Das sind alles Fragen, die können uns auch die Computer nicht beantworten und das ist einer der Gründe, warum wir auf solchen Messen sehr gerne vertreten sind.
Sehen Sie sich auch gerne die Gespräche mit unseren weiteren Gästen an. Die Aufzeichnungen finden Sie ebenfalls auf unserem jeweiligen flatex-Kanal.
Ich hoffe, Sie konnten wertvolle Inhalte für sich mitnehmen.
Mein abschließender Tipp an Sie lautet: Nutzen Sie Finanzmessen, um sich zu informieren und Ihren eigenen Anlagehorizont zu erweitern. Es lohnt sich.
Risiko: Investitionen in Finanzinstrumente bergen Verlustrisiken. Keine Anlageberatung.